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Urtikaria im Alltag

Unterschiedliche Allergien und Faktoren beeinflussen die Entstehung einer Neurodermitis.

Urtikaria
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Folge 5: Urtikaria im Alltag
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Lebensqualität

Es besteht kein Zweifel daran, dass Patienten mit chronischer Urtikaria stark unter den Symptomen leiden. Dazu kommt die meist fehlende Vorhersagbarkeit der Quaddelschübe, Schlafstörungen und eine oft erhebliche kosmetische Beeinträchtigung. Die Messung der Lebensqualität erfasst verschiedene Aspekte und zeigt auch die Stärke der Einschränkung, die der Patient durch seine Erkrankung erlebt. Das Augenmerk einer modernen Urtikaria-Behandlung sollte daher neben den klassischen Hautveränderungen und dem Juckreiz auch auf der Lebensqualität der Patienten und ihres Umfeldes liegen.

 

Mit standardisierten Fragebögen für Urtikaria Patienten mit Quaddeln und für Patienten mit Angioödemen lässt sich feststellen, wie die Lebensqualität ist und welche Bereiche betroffen sind. Die regelmäßige Überprüfung der Lebensqualität sollte von Beginn an erfolgen. Durch diese Kontrolle kann auch das Behandlungsergebnis überprüft werden und zeigen, ob erfolgreich therapiert wurde oder ob weitere Maßnahmen notwendig sind. Sprechen Sie Ihren Arzt auf den Fragebogen an.

Juckreiz & Schlafstörungen

Gerade der Juckreiz führt bei vielen Hauterkrankungen zu einer hohen Einschränkung der Lebensqualität. Patienten mit chronischer spontaner Urtikaria sind laut Studien häufig von Schlafstörungen betroffen, da sie besonders in den Abend- und Nachtstunden unter starkem Juckreiz leiden. Dies führt bei nicht ausreichender Behandlung zur permanenten Ermüdung der Patienten mit direkten Auswirkungen auf deren Leistungsfähigkeit und das körperliche und psychische Wohlbefinden.

Urtikaria & psychische Belastung

Die ständige Angst vor Hautausschlägen und Juckreiz können zu Kontrollverlust, Angstzuständen und Depressionen führen. Die Patienten fühlen sich vor allem auch stark beeinträchtigt, wenn die Quaddeln im sichtbaren Bereich wie im Gesicht auftreten. Die psychischen Auswirkungen der Urtikaria können den Alltag und die sozialen Kontakte der Patienten stark beeinflussen und zu sozialer Isolation führen.

Stressmanagement

Psychischer Stress kann Symptome unterschiedlichster Art auslösen oder verstärken. Dabei ist es egal, ob es sich um positiven oder um negativen Stress handelt. Die Auswirkungen sind ähnlich. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, sich bewusst zu machen, wann das Gefühl von Stress auftritt.

Workbook Urtikaria & Stress

Urtikaria & Beruf

Des Weiteren kann die Urtikaria das Berufsleben negativ beeinflussen. Die starken Symptome können dazu führen, dass die Patienten sich häufig krankmelden müssen oder Schwierigkeiten haben, ihre Arbeit effektiv auszuführen. Der Juckreiz und die Beeinträchtigung durch die Hautausschläge können die Konzentration stören. In einigen Fällen kann die Urtikaria sogar dazu führen, dass Betroffene ihren Job wechseln müssen oder bestimmte Berufe nicht mehr ausüben können.

Sport & Urtikaria

Bei einigen Menschen tritt nach Sport oder körperlicher Anstrengung eine Nesselsucht auf. Diese Form der Urtikaria wird als cholinerge Urtikaria bezeichnet. Sie ist besonders bei jungen Erwachsenen häufiger. So leiden rund 20 Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen 20 und 25 Jahren darunter. Es wird vermutet, dass eine Nesselsucht durch Sport aufgrund einer Erhöhung der Körpertemperatur auftritt. Deshalb rufen mitunter auch heiße Bäder und Saunabesuche den Hautausschlag hervor.

 


Als vorbeugende Maßnahme hat sich der Einsatz von Antihistaminika bewährt. Diese Medikamente blockieren Histamin-Rezeptoren und verhindern weitgehend die unangenehmen Reaktionen an der Haut. Moderne Antihistaminika wirken relativ schnell und sollten etwa eine Stunde vor dem Sport eingenommen werden. Einige Antihistaminika sind zur Dauertherapie geeignet und ermöglichen somit spontane sportliche Aktivitäten, ohne dass Symptome der Nesselsucht auftreten. Es hat sich gezeigt, dass Nesselsucht-Schübe durch Sport nicht beliebig oft ausgelöst werden können. So müssen nach einem Nesselsucht-Schub meist mindestens acht Stunden vergehen, bevor der Körper auf erneute Reize mit Symptomen reagiert.

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